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Herzlichen Glückwunsch, Thomas Heide!

Rekonstruiertes Wasserhebewerks in den Rep. Thermen, Pompeji | Grafik: © T. Heide, Der Brunnen der Republikanischen Thermen in Pompeji. Architektonische Analyse und Rekonstruktion des antiken Wasserhebemechanismus, RM 127, 2021, 242 Abb. 20.

1. Thomas Heide, Thema Ihrer Dissertation ist “Wasserbewirtschaftung öffentlicher Badeanlagen in den Vesuvstädten. Bauhistorische und hydrotechnische Untersuchungen an den Republikanischen Thermen, den Stabianer Thermen sowie den Forumsthermen von Pompeji und Herculaneum”. Was wollten Sie herausfinden?

In meinem Promotionsprojekt habe ich mich mit einem Thema auseinandergesetzt, das bei der Untersuchung von antiken Badeanlagen bislang nur am Rande behandelt wurde. Es ging darum, die technischen Erfordernisse für deren Betrieb zu ergründen und vor dem Hintergrund der baulichen Entwicklung nach Innovationen zu suchen, die Auswirkungen auf die praktizierte Badekultur hatten. Dabei stand mit der Wasserbewirtschaftung der hydrotechnische Aspekt im Fokus, der für eine Badeanlage von essenzieller Bedeutung ist.

Mit einer Mischung aus archäologischen, bauhistorischen und ingenieurstechnischen Methoden habe ich vier gut erhaltene Badeanlagen bearbeitet, die sich aufgrund ihrer typologischen und zeitlichen Parallelen für eine vergleichende Gegenüberstellung anboten. Im Zuge der Arbeit rekonstruierte ich alle Wasserinstallationen, die nicht nur halfen das Gesamtsystem der jeweiligen Anlage zu verstehen, sondern auch Rückschlüsse auf größere Entwicklungslinien und stadtgeschichtliche Zusammenhänge zuließen.

2. Sie waren Doktorand:in der BerGSAS und haben im Promotionsprogramm “Landscape Archaeology and Architecture” Ihre Promotion erfolgreich beendet. Worin bestehen aus Ihrer Perspektive die Vorteile eines strukturierten Promotionsprogramms? 

Der größte Vorteil ist natürlich, dass man sich durch das Rahmenprogramm abseits vom Dissertationsprojekt vielseitig weiterbilden und auch zusätzliche Fähigkeiten aneignen kann. Außerdem habe ich es stets als eine willkommene Abwechslung zur eigentlichen Forschungstätigkeit empfunden, sich zwischendurch mit anderen Dingen auseinandersetzen zu können. Außerdem bietet die Graduiertenschule gute Möglichkeiten, um sich mit anderen Personen zu vernetzen und auszutauschen. Einerseits kann man sich mit den vielen anderen Promovierenden über praktische Themen unterhalten, andererseits kommt man durch die geförderten Auslandsaufenthalte, Konferenzen oder Workshops mit Forscher:innen in Kontakt, die mit ihren Tipps die eigene Arbeit inhaltlich und methodisch aufwerten können.

3. Was nehmen Sie aus der Zeit mit?

Neben vielen Bekannt- und Freundschaften nehme ich vor allem Erfahrungen über mich aus der Zeit mit. Insgesamt sind es aber zu viele Eindrücke, als dass man sie hier kurz zusammenfassen könnte.

Wasserschale im apodyterium der Forumsthermen, Herculaneum | Foto: © T. Heide.

4. Welchen Tipp möchten Sie denjenigen mit auf den Weg geben, die ihre Promotion noch vor sich haben?

Ich denke, dass es wichtig ist, sich ausreichend Zeit zur Reflexion zu nehmen. Damit meine ich aber nicht nur, dass man den Stand der Arbeit oder die eigenen Thesen regelmäßig kritisch überprüfen sollte. Sondern man sollte vor allem auch das bereits Erreichte gebührend würdigen. Dies kann nämlich helfen, unvermeidbare Durststrecken oder schwierige Phasen besser zu überstehen.

5. Am 01. Dezember erhalten Sie neben weiteren Absolventinnen und Absolventen im Rahmen der Festveranstaltung “Berliner Antike im Humboldt-Saal – Personen und Objekte” Ihr Zertifikat. Wie geht es danach weiter? Wie sehen Ihre Pläne aus?

Seit November bin ich an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz als wissenschaftlicher Mitarbeiter beschäftigt. Dort arbeite ich im Editionsprojekt “disiecta membra”, das sich der gesamtheitlichen Erschließung römischer Bauglieder und -befunde in Deutschland verschrieben hat.


OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
teamredaktion (11. Dezember 2023). Herzlichen Glückwunsch, Thomas Heide! Berliner Antike-Blog. Abgerufen am 18. Februar 2025 von https://doi.org/10.58079/lv0l


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