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Zwei Tage auf den Spuren der Ewigen Stadt

Von Jonas Zweifel und Rebecca Santinelli

Mit szenischem Blick auf den Palatin in Rom machte dieses Poster auf den Workshop aufmerksam | Gestaltung: Birgit Nennstiel

Am 18. und 19. Juli fand in der Humboldt Graduate School in der Luisenstraße die Veranstaltung „Understanding the Eternal City. BerGSAS Workshop on New Research in Rome and Ostia“ statt. Organisiert von den BerGAS-Doktoranden Rebecca Santinelli und Jonas Zweifel, brachte der Workshop Forschende aus Berlin und ganz Europa zusammen, um mit neuen Ansätzen und Ideen über die antike Geschichte und Archäologie der Hauptstadtregion Rom zu diskutieren

Der erste Tag war der Stadt Rom gewidmet und startete mit einer Key Note Lecture zu archaischen Salzhandelsrouten in Mittelitalien von Prof. Gabriele Cifani (Universität Rom Tor Vergata). Es folgten Vorträge von Forschenden am Karrierebeginn, kurz vor oder nach dem Promotionsabschluss, zu einer ganzen Reihe von Themen meist architektonischer Prägung. So ging es etwa um die bauliche Entwicklung des Kapitolshügels oder der Gärten des Sallust. Auch konkrete Gebäude wie die domitianische Kaiserhalle am Forum Romanum wurden behandelt. Methodologisch ausgerichtete Fallstudien verglichen die Herangehensweisen an Dokumentationsprojekte in Rom und Ostia mit modernen Mitteln wie Flugdrohnen oder 3D-Rekonstruktionen.

Die Organisatoren Rebecca Santinelli und Jonas Zweifel bei der Moderation des Workshops | Foto: Natalie Wagner

Zum Ende des ersten Tages wurde der Blick in einem eigenen thematischen Block auf andere Zeithorizonte und Regionen der antiken römischen Welt erweitert. Die Beiträge befassten sich mit der urbanistischen Entwicklung antiker Städte auf Sizilien und mit Lebens- und Wirtschaftsweisen in den gallischen Provinzen nach dem Ende der römischen Herrschaft. Aus dem Vergleich mit den zuvor behandelten stadtrömischen Kontexten ergaben sich interessante Beobachtungen zum Verhältnis zwischen der Hauptstadt Rom und dem von ihr kontrollierten Gebiet.

Auf jeden Vortrag folgte eine angeregte Diskussion, die mal von den Organisatoren, mal von einem der anderen Teilnehmer moderiert wurde. Oft wurden dabei die Vortragsinhalte noch vertieft, Schlussfolgerungen präziser herausgearbeitet oder alternative Interpretationen vorgeschlagen.

Da am Ende des Tages noch etwas Zeit war und draußen das herrliche Sommerwetter lockte, unternahmen die Teilnehmenden einen Spaziergang durch Berlin Mitte, um sich nach so viel Antike auch mit moderner Geschichte auseinanderzusetzen. Mit der Besichtigung des Bundeskanzleramtes, des Reichstagsgebäudes und des Brandenburger Tores klang der erste Workshoptag aus.

Am Nachmittag des ersten Workshoptages erkundeten die Teilnehmenden gemeinsam die Sehenswürdigkeiten Berlins | Foto: Natalie Wagner

Mit dem zweiten Tag verschob sich der Fokus der Veranstaltung auf Ostia, die lebenswichtige Hafenstadt der Kapitale Rom. Nach einer Key Note Lecture von Prof. Axel Gering (Humboldt Universität zu Berlin) zur Geschichte digitaler Dokumentationsmethoden in Ostia, folgten auch an diesem Tag zahlreiche Beiträge zu unterschiedlichen Themen. Während das mittelrepublikanische, erste Forum der Stadt und seine Gebäude aus mehreren Blickwinkeln beleuchtet wurden, stand am anderen chronologischen Ende die Präsentation neuester Ausgrabungsergebnisse von der konstantinischen Bischofskirche Ostias. Auch die Blütezeit der Stadt in der römischen Kaiserzeit wurde mit Studien von Thermenanlagen, Wohngebäuden und dem Phänomen der römischen Ziegelstempel dieser Zeit behandelt. In einer Abschlussdiskussion ordneten Vortragende und Zuhörende ihre Gedanken und versuchten, größere Trends und Charakteristiken in der antiken Geschichte von Rom und Ostia ebenso wie in der modernen Erforschung dieser Orte herauszuarbeiten. Alles in allem vergingen die beiden Tage des Workshops „Understanding the Eternal City“ zwischen faszinierenden Vorträgen und angeregten Diskussionen wie im Flug. In den Veranstaltungspausen hatten die Teilnehmenden außerdem Gelegenheit, einzelne Punkte noch genauer zu besprechen und Kontakte zu knüpfen. Den inhaltlichen, methodischen und persönlichen Austausch zwischen Doktorand*innen unterschiedlicher Länder und Forschungstraditionen zu fördern, ist ein wesentliches Anliegen der BerGSAS. Bei diesem Workshop wurde dieser Anspruch erfolgreich umgesetzt.


OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
teamredaktion (30. Juli 2024). Zwei Tage auf den Spuren der Ewigen Stadt. Berliner Antike-Blog. Abgerufen am 19. Februar 2025 von https://doi.org/10.58079/123w3


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